Wenn Komponist:innen eine Autobiografie verfassen, dann oft nicht mit Buchstaben, sondern mit Noten. Unter diesem Spannungsbogen treffen beim dritten AK-Classics zwei hochromantische Werke aufeinander. Zum einen Richard Wagners ›Wesendonck-Lieder‹. Fünf Lieder für Mezzosopran nach Gedichten von Mathilde Wesendonck, Wagners Muse und auch Geliebte. Ihrem Verhältnis stand allerdings auf der einen Seite Mathildes Ehemann und auf der anderen Seite Wagners damalige Ehefrau, Minna, im Wege, sodass sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden nicht entwickeln konnte. Die Lieder erzählen also eine Geschichte von unerfüllter Sehnsucht. Ein Gefühl, dass die Sopranistin Christina Bock, wie schon bei den Salzburger Festspielen oder an der Wiener Staatsoper, mit ihrem einzigartigen Timbre präsentieren wird. Der Dirigent Leslie J. Suganandarajah kombiniert diesen Liederzyklus mit Richard Strauss’ Sinfonia domestica, einem Werk in dessen Zentrum der Komponist selbst steht. Er schrieb darüber: »Ich sehe nicht ein, warum ich keine Sinfonie auf mich selbst machen sollte. Ich finde mich ebenso interessant wie Napoleon und Alexander.«
Richard Wagner (1813–1883)
›Wesendonck-Lieder‹ WWV 91 (1857–58, 1893)
Richard Strauss (1864–1949)
Sinfonia domestica op. 53 (1902–03)
Erica Eloff | Sopran
Bruckner Orchester Linz
Leslie J. Suganandarajah | Dirigent
Die Veranstaltungen beginnen ab dieser Saison bereits um 19:00 Uhr und dauern bis ca. 20:30 Uhr.
Das neue Format „Nachklang“ bietet im Anschluss an das Konzert (ca. 21 Uhr) im Restaurant Bruckner‘s, Kammermusik und Diskussionsrunden auf höchstem Niveau.