Festliches Abschlusskonzert
Mit seinen außergewöhnlichen Transkriptionen von Werken Johann Sebastian Bachs machte der englisch-amerikanische Dirigent Leopold Stokowski in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Furore, indem er die barocken Werke in ein hochromantisches Orchestergewand kleidete und damit in Filmen wie The Big Broadcast of 1937 oder Walt Disneys Fantasia sogar zum Leinwandstar avancierte.
Diesen dramatisch-intensiven ›Hollywood-Sound‹ suchte und fand Luchino Visconti für seinen Film Senso 1954 seinerseits in Anton Bruckners 7. Symphonie, deren Adagio sich als musikalisches Leitmotiv durch die Handlung zur Zeit des italienischen Risorgimento Mitte der 1860er-Jahre zieht.
Auf Bach und Bruckner folgt mit Paul Hindemiths dreisätziger Symphonie Mathis der Maler ein im wahrsten Wortsinne bildgewaltiges Meisterwerk der Moderne, das zugleich ins frühe 16. Jahrhundert zurückführt: Für sein »tönendes Triptychon« ließ sich der Komponist vom berühmten Isenheimer Altar des Renaissancemalers Matthias Grünewald inspirieren.
Johann Sebastian Bach // 1685–1750
Ein feste Burg ist unser Gott BWV 302 // vor 1725
Transkription für Orchester von Leopold Stokowski
Fuge g-Moll BWV 578 // vor 1707
Transkription für Orchester von Leopold Stokowski
Anton Bruckner // 1824–1896
Adagio, II. Satz der Symphonie Nr. 7 E-Dur WAB 107 // 1881–83
Paul Hindemith // 1895–1963
Symphonie Mathis der Maler // 1933‒34
Bruckner Orchester Linz
Ralf Weikert | Dirigent