Streichquartette von Anton Bruckner und Friedrich Klose
Zum nunmehr vierten Mal in Folge begibt sich das Internationale Brucknerfest Linz am 4. September in die neben Anton Bruckners Elternhaus gelegene Pfarrkirche Ansfelden, um sich dort zum 197. Geburtstag des Komponisten ganz der Königsdisziplin der Kammermusik zu verschreiben: dem Streichquartett.
Mit Bruckners im Sommer 1862 während der Studienzeit beim Linzer Theaterkapellmeister Otto Kitzler entstandenem Streichquartett c-moll sowie dem wenige Tage darauf als „Rondo in größerer Form“ beigefügten alternativen Finalsatz präsentiert das renommierte Quatuor Diotima die einzigen vollendeten Gattungsbeiträge des großen Sinfonikers und bringt in Gestalt des ebenfalls im sogenannten Kitzler-Studienbuch skizzierten Themas mit Variationen Es-Dur zudem eine veritable Rarität zu Gehör. Eine weitere Brucknerhaus-Premiere stellt das monumentale, 1911 vollendete Streichquartett Es-Dur des Bruckner-Schülers Friedrich Klose dar. Die Anerkennung seines Lehrers bestätigend, er sei „in der Theorie […] gesattelt wie Wenige“, entwirft Klose in diesem Werk ein virtuoses motivisch-thematisches Panorama, dessen meisterhafte Struktur er selbst mit dem schalkhaften Untertitel kommentierte: „Ein Tribut in vier Raten entrichtet an seine Gestrengen den deutschen Schulmeister“.
Anton Bruckner (1824–1896)
Thema mit Variationen Es‑Dur für Streichquartett, WAB 210 (1862)
Streichquartett c-moll, WAB 111 (1862)
Rondo c-moll für Streichquartett, WAB 208 (1862)
– Pause –
Friedrich Klose (1862–1942)
Streichquartett Es-Dur (1908–11)
Quatuor Diotima
Yun-Peng Zhao | Violine
Constance Ronzatti | Violine
Franck Chevalier | Viola
Pierre Morlet | Violoncello