„Auf der Bühne zu stehen ist für mich wie Urlaub! Euer Gelächter ist meine Paella-Pfanne, euer Applaus mein Infinity-Pool! Leider ist echter Urlaub dafür meistens harte Arbeit!“
Tja, so ist das für Ralf Schmitz. Manchmal muss man eben den längsten Urlaub der Welt für ein paar Wochen unterbrechen, um heftigst ran zu klotzen. Zum Beispiel, um auf einem Flug nach Neuseeland neben einer Reisegruppe betrunkener Hobbits in nach Chemie-Unfällen riechenden Gummifüßen Inspiration für sein neuestes Bühnenprogramm zu sammeln.
Dafür helfen uns dann aber wenigstens Herr Schmitzens wahnwitzige Urlaubserfahrungen, für ein paar Stunden unsere knallharte Woche zu vergessen, wenn der elektrisierende Comedy-Rührbesen auf seine unvergleichliche Art und Weise ein Pottpüree aus absurden aber wiedererkennbarer Figuren, Mini-Sketchen, improvisierten Glanzlichtern und krassen Parodien zaubert und dabei eine gnadenlose Pointe an die nächste reiht, bis wir leergelacht aber herrlich erfrischt und innerlich braungebrannt von unserem brillanten Kurztripp ans Ende menschlicher Logik in die Realität zurück kehren und uns sagen: „Das war endlich mal eine willkommene Pause im gnadenlosen Uhrwerk der Zeit, so wie damals in der Schule, hitzefrei.“ Und genau deshalb heißt Ralfs neues Programm ja auch „Schmitzefrei!“ Der freundliche Schuldirektor des Irrsinns erlässt uns hiermit für ein paar kostbare Stunden den Alltagsstress.
Und eins ist Schmitzefrei garantiert nicht, nämlich witzefrei. Egal, ob Ralf nun davon berichtet, wie er ausgerechnet beim Abenteuer-Rafting-Tripp am Amazonas auf die unglaublich nervtötende Bedienung seiner Supermarkt-Käsetheke traf, bei einer kleinen Dia-Show die größten „Fails“ persönlicher und weltweiter Urlaubsfotografie präsentiert oder solomäßig die unfassbaren Szenen nachspielt, die sich ergaben, als er einen geeigneten Catsitter für seine vierpfotige Mitbewohnerin Hildegard einstellen wollte. Auch dieses Programm wird garantiert bereits wieder im Vorfeld von einer Riesenwelle Unterlasssungsklagen überschüttet werden, diesmal von Billigreiseveranstaltern, Hardcore-Globetrotteln, Kinderdisco-Animateuren und notgeilen Skilehrern. In der Theorie klingt Urlaub nämlich immer nach ´ner ziemlich coolen Sache, erinnert dann leider nur in der Praxis oft an das Leben nach der Zombie-Apokalypse: alle wollen dein Hirn fressen.
Egal, ein Abend mit Ralf ist sowieso viel preisgünstiger als die noch so pauschaligste Malle-Tour, und besonders Ralfs gnadenloses Improvisationstalent wird wieder herrlichen Prüfungen unterzogen werden, wenn einzelne Individuen im Publikum lauthals die Flagge für Camping-Tripps mit kleinen Kindern hochhalten wollen. Jedenfalls werden wir alle aus dem befreienden Lachen nicht mehr herauskommen, wenn Herr Schmitz uns mit seiner Schlagfertigkeit urlaubsreif prügelt. Verbal und im übertragenen Sinne natürlich, eben „Schmitzefrei“…