Als Benjamin Britten 1969 den Auftrag für eine Oper erhielt, galt er mit Werken wie Peter Grimes, Billy Budd oder The Turn of the Screw bereits als berühmtester Opernkomponist
seiner Zeit. Mit seinem neuen Bühnenwerk wagte er sich im Alter von 56 Jahren trotzdem noch einmal auf unbekanntes Terrain, denn die Premiere seiner Oper Owen Wingrave über einen jungen Mann, der den konservativen militaristischen Traditionen seiner Familie zu entfliehen versucht, fand am 16. Mai 1971 nicht auf einer Theaterbühne, sondern in den Wohnzimmern des britischen Publikums statt, wohin der Sender BBC2 die mit enormem Aufwand produzierte Verfilmung ausstrahlte.
Im Publikumsstudio des ORF-Landesstudio Oberösterreich zeigt das Brucknerhaus Linz die vom Daily Telegraph als »einer der besten Opernfilme überhaupt« gelobte Neuverfilmung von Regisseurin Margaret Williams, eine Adaption von MJW Productions für Channel 4 mit einer herausragenden Besetzung rund um Bariton Gerald Finley sowie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Kent Nagano.
Benjamin Britten // 1913‒1976
Owen Wingrave. Opernfilm in zwei Akten op. 85 // UK 2001
Regie: Margaret Williams, MJW Productions für Channel 4
Gerald Finley | Owen Wingrave
Peter Savidge | Spencer Coyle
Hilton Marlton | Lechmere
Josephine Barstow | Miss Wingrave
Anne Dawson | Mrs Coyle
Elizabeth Gale | Mrs Julian
Charlotte Hellekant | Kate Julian
Martyn Hill | Sir Philip Wingrave & Erzähler
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Kent Nagano | Dirigent
Margaret Williams | Regie