Geburtstagskonzert für Anton Bruckner
Tristan im Taschenformat
Bilder, Sprache, Bewegung, Musik: In wohl kaum einem anderen Medium verschmelzen diese Kunstformen zu derart harmonischer Einheit wie im Film. Doch schon mehr als ein halbes Jahrhundert bevor die Bilder ›laufen lernten‹, schwebte Richard Wagner etwas ganz Ähnliches vor: ein »Gesamtkunstwerk«, das alle Künste in sich vereinen und damit ein ganzheitliches, multisensorisches Erlebnis ermöglichen sollte. »Wenn mein Großvater heute lebte«, hielt sein Enkel Wolfgang Wagner 1977 lapidar fest, »würde er zweifellos in Hollywood arbeiten.«
Doch woher rührt diese körperliche, fast mit Händen greifbare Kraft von Wagners Musik? Das Solistenensemble D’Accord macht es anhand seiner Oper Tristan und Isolde hörbar und stellt Wagners Konzept dabei kurzerhand auf den Kopf: Statt eines opulenten Bühnenbildes, dramatischer Handlung und dem Fokus auf Text und Gesang rückt die von Martina Trumpp erstellte Paraphrase für Streichseptett allein die Musik in den Mittelpunkt und lässt die Bilder dadurch mit umso größerer Leuchtkraft vor dem inneren Auge entstehen.
Richard Wagner 1813–1883
Tristan und Isolde. Handlung in drei Aufzügen WWV 90 // 1857–59
Paraphrase für Streichseptett von Martina Trumpp // * 1986
Anton Bruckner 1824–1896
›Perger Präludium‹ für Orgel C-Dur WAB 129 // 1884
Fuge für Orgel d-Moll WAB 125 // 1861
Nachspiel für Orgel d‑Moll WAB 126, Nr. 1 // vor 1846
Solistenensemble D’Accord
Martina Trumpp | Violine
Markéta Janoušková || Violine
Daniel Schwartz | Viola
Stephan Knies | Viola
Guillaume Artus | Violoncello
Nicola Pfeffer | Violoncello
Benedikt Büscher | Kontrabass
Valeria Lanner| Orgel
Für Konzertbesucher:innen findet um 18:45 Uhr (bei freiem Eintritt) eine Konzerteinführung statt.