Thomas Hampson © Dario Acosta
Mi, 9. Okt 19
19:30 Großer Saal Brucknerhaus Linz
Hampson & Haselböck
vergangene Veranstaltung
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Im Herbst 1862, während seines Studiums bei Otto Kitzler, komponierte Bruckner einen Marsch und drei Orchesterstücke, mit denen er sich – vermutlich als Instrumentationsübung – erstmals an eigene großbesetzte Instrumentalwerke wagte. Die Stücke, in deren Verlauf sich „die Satzweise von der rein homophonen zur symphonischen entwickelt“, bilden in diesem Konzert gewissermaßen eine fiktive Sinfonie, als deren vier Sätze sie ebenso fungieren, wie sie Bruckners Studien-Weg zur späteren Sinfonik nachzeichnen.

Dem gegenüber stehen die Orchesterfassungen ausgewählter Schubert-Lieder von Franz Liszt, Jacques Offenbach, Johannes Brahms und Anton von Webern, in denen diese vier Meister der Instrumentation den intimen Charakter des Kunstliedes mit sinfonischer Klangpracht vereinen. Antonín Dvořáks 4. Sinfonie lässt sich – wie Bruckners zur selben Zeit entstandene und ebenfalls in d-Moll stehende 3. Sinfonie – treffend als „Wagner-Sinfonie“ bezeichnen. In ihr verlieh der gerade 33-Jährige seiner Begeisterung für den von ihm verehrten Komponisten Ausdruck – allen voran der zweite Satz steht in seiner Instrumentierung und Harmonik deutlich unter dem Einfluss des Tannhäuser –, entfaltete aber zugleich seinen persönlichen sinfonischen Stil zu voller Reife.

Programm

Anton Bruckner (1824–1896)

Marsch d-moll, WAB 96 (1862)

Drei Orchesterstücke Es-Dur, e-moll und F-Dur, WAB 97,1–3 (1862)


Franz Schubert (1797–1828)

Du bist die Ruh“, D 776 (1823) [orchestriert von Anton von Webern]

An Schwager Kronos, D 369 (1816) [orchestriert von Johannes Brahms]

Geheimes, D 719 (1821) [orchestriert von Johannes Brahms]

Memnon, D 541 (1817) [orchestriert von Johannes Brahms]


Ihr Bild, Nr. 9 aus: Schwanengesang, D 957 (1828) [orchestriert von Anton von Webern]

Ständchen, Nr. 4 aus: Schwanengesang, D 957 (1828) [orchestriert von Jacques Offenbach]

Der Doppelgänger, Nr. 13 aus: Schwanengesang, D 957 (1828) [orchestriert von Franz Liszt]

Erlkönig, D 328 (1815) [orchestriert von Franz Liszt]


– Pause –


Antonín Dvořák (1841–1904)

Sinfonie Nr. 4 d-moll, op. 13 (1874)

Besetzung

Thomas Hampson | Bariton

Orchester Wiener Akademie

Martin Haselböck | Dirigent