Frida Kern
Di, 5. Sep 23
18:00 Gelber Saal Palais Kaufmännischer Verein Linz
Linzer Ladies
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Kurzkonzerte mit Werken von Linzer Komponistinnen

Nennen Sie einen Linzer Komponisten! Die Wahl fiele wohl in den meisten Fällen auf den Namensgeber des Brucknerhauses Linz. Doch wie sieht es mit Komponistinnen aus? Wer dieser Frage nachgehen möchte, wird vom 5. bis 7. September mit der Entdeckung von drei faszinierenden Künstlerinnen belohnt, die ihre je eigenen Spuren in der oberösterreichischen Landeshauptstadt hinterlassen haben. Drei Kurzkonzerte im Palais Kaufmännischer Verein widmen sich dem Schaffen jeweils einer Linzer Komponistin. Student*innen der Anton Bruckner Privatuniversität Linz spielen Werke der in Linz geborenen Mathilde Kralik von Meyrswalden, von Hedda Wagner, die als Journalistin, Schriftstellerin, Komponistin und Musiklehrerin in Linz wirkte sowie von Frida Kern, die mit ihrer Familie als kleines Kind nach Linz zog und später als Komponistin und Dirigentin mit ihrem ausschließlich aus Frauen bestehenden Orchester europaweit Erfolge feierte.

Programm

Frida Kern (1891-1988)

Streichquartett Nr. 1 e-moll, op. 8 (1930)

Besetzung

Jisoo Lee | Violine

Tai-Jung Wu | Violine

Yu Uchino | Viola

Markus Pröbstl | Violoncello

Biographie Frida Kern

Am 9. März 1891 in Wien geboren, übersiedelte Frida Kern (geb. Seitz) 1896, im Todesjahr von Anton Bruckner, mit ihrer Familie nach Linz. Dort erhielt sie aufgrund ihrer offensichtlichen Begabung Klavierunterricht beim Bruckner-Freund und -Biographen August Göllerich. Nach Abschluss der Mittelschule heiratete sie 1909 den Bankangestellten Max Kern, nur wenig später wagte sie sich an erste Kompositionsversuche. Nachdem sie ihr Wissen bereits in den Jahren 1912 bis 1914 als außerordentliche Hörerin an der Musikakademie in Wien vertieft hatte, nahm sie 1923 schließlich ein Kompositions- und Dirigierstudium, unter anderem bei Franz Schmidt, Robert Heger und Eusebius Mandyczewski, auf. Nach Abschluss dieses Studiums im Jahr 1927 beschloss sie, als freischaffende Komponistin zu wirken und gründete eine „Damenkapelle“, mit der sie durch Europa und sogar Nordafrika tourte. Zur selben Zeit wurden in Wien und Linz regelmäßig Kompositionen aus ihrer Feder aufgeführt, unter anderem 1927 ihre Sinfonie in einem Satz im Großen Saal des Wiener Musikvereins. In der Zeit des Nationalsozialismus genoss sie hohes Ansehen, arbeitete zeitweise als Lektorin an der Musikakademie Wien und beantragte 1933 sowie 1939 die Aufnahme in die NSDAP, die jedoch beide Male aufgrund von Formalia abgelehnt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte sie weiter als Komponistin, 1960 wurde ihr der Professorinnentitel verliehen und sie wurde Vizepräsidentin des Oberösterreichischen Künstlerbundes. Frida Kern starb am 23. Dezember 1988 in Linz.