Monteverdis „Marienvesper“
„Damit also diese heiligen Harmonien, von Eurem herausragenden und nahezu göttlichen Glanz erhellt, widerleuchten mögen und damit der höchste ihm zukommende Segen den winzigen Hügel meines Genius Tag für Tag mehr ergrünen lassen möge [Monteverdi = grüner Berg] und die Münder derer, die unrecht über Claudio sprechen, sich verschließen mögen [‚claudantur ora in Claudium‘; lat. claudere = verschließen], überreiche ich und bringe ausgestreckt zu Euren heiligsten Füßen diese meine wie auch immer gearteten Arbeiten schlafloser Nächte dar.“ Mit diesen Worten widmete Claudio Monteverdi seine 1610 gedruckte Vespro della Beata Vergine („Marienvesper“) keinem Geringeren als Papst Paul V. Geradezu lehrbuchartig breitete der Komponist in diesem Werk die schier unerschöpfliche Palette seiner Kunst aus, von der feingliedrig imitatorischen Polyphonie und dem strengen Kontrapunkt der sogenannten „Prima pratica“ bis zur expressiven, auf einer Generalbassbegleitung basierenden Stilistik der „Seconda pratica“. Unter der Leitung seines Gründers Lionel Meunier lässt das nicht zuletzt für seine Interpretationen der Musik Monteverdis international gefeierte belgische Vokalensemble dieses bahnbrechende Meisterwerk zu Ehren der heiligen Maria im monumentalen Raum des Mariendoms erklingen.
Claudio Monteverdi (1567–1643)
Vespro della Beata Vergine („Marienvesper“), SV 206 (1610)
Zsuzsi Tóth | Sopran
Erika Tandiono | Sopran
Raffaele Giordani | Tenor
Jacob Lawrence | Tenor
Massimo Lombardi | Tenor
João Moreira | Tenor
Vox Luminis
Lionel Meunier | Leitung