Liebes-Dialoge
Es ist das wohl bekannteste Liebespaar der Literatur- und Kunstgeschichte, dem Pjotr Iljitsch Tschaikowski mit seiner populären Phantasie-Ouvertüre Romeo und Julia ein musikalisches Denkmal setzte. Eine Landsfrau William Shakespeares, des Schöpfers dieser berühmten Figuren, war wiederum die 1858 in London geborene Ethel Smyth, die Tschaikowski zu Beginn des Jahres 1888 in Leipzig kennenlernte. „Miß Ethel Smyth ist eine von den wenigen Komponistinnen, die man ernst nehmen kann. Sie […] hatte gründliche Studien in der Kompositionslehre gemacht und einige interessante Sachen geschrieben“, hielt er später fest. In ihrem Konzert für Violine, Horn und Orchester, einem eindrucksvollen musikalischen Dialog zwischen zwei in dieser Kombination selten anzutreffenden Soloinstrumenten, blickte sie in ihrer letzten Schaffensphase noch einmal auf die große romantische Tradition zurück. Die monumentale Sinfonie fis-moll der kroatischen Komponistin Dora Pejačević stellt schließlich einen dritten, ganz anders gearteten „Liebes-Dialog“ dar: Sie widmete die Partitur ihrer Mutter. Unterstützt von zwei namhaften Solist*innen, bringen Markus Poschner und das Bruckner Orchester Linz diese fulminanten (spät-)romantischen Werke auf die Bühne des Großen Saales im Brucknerhaus Linz.
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893)
Romeo und Julia. Phantasie-Ouvertüre h-moll (1869, rev. 1870, 1880)
Ethel Smyth (1858–1944)
Konzert für Violine, Horn und Orchester (1927)
– Pause –
Dora Pejačević (1885–1923)
Sinfonie fis-moll für großes Orchester, op. 41 (1916–17, rev. 1920)
Francesca Dego | Violine
Marc Gruber | Horn
Bruckner Orchester Linz
Markus Poschner | Dirigent