Das „Symphonische Präludium“ ist ein einsätziges, in der Handschrift des Bruckner-Schülers Rudolf Krzyzanowski überliefertes Orchesterwerk, das 1876 (ab-)geschrieben wurde. Es handelt sich um eine Kompositionsübung Krzyzanowskis nach einem von Bruckner vorgegebenen Thema oder um ein später vernichtetes Werk des Lehrers, das der Schüler durch seine Kopie für die Nachwelt gerettet hat; als letzteres wurde es 1949 von den Münchner Philharmonikern erstaufgeführt.
Bruckners 5. Sinfonie, die er selbst sein „kontrapunktisches Meisterstück“ nannte, ist ein wahrhaft gewaltiges, von einem dichten Netz motivischer Beziehungen durchzogenes Werk, dessen Schlusssatz dem Dirigenten Wilhelm Furtwängler als das „monumentalste Finale in der gesamten Musikliteratur der Welt“ galt. Der Komponist hat sein Werk in der Originalgestalt, deren Uraufführung erst 1935 durch die Münchner Philharmoniker erfolgte, nie gehört, weshalb die Sinfonie auch nur in einer einzigen Fassung vorliegt.
Mit zwei Werken, die das Orchester aus der Taufe hob, setzen die Münchner Philharmoniker und Valerij Gergiev ihre umjubelte, 2017 begonnene zyklische Aufführung aller nummerierten Sinfonien Bruckners fort, die am 24. und 25. September in St. Florian den krönenden Abschluss findet.
Anton Bruckner (1824–1896)/Rudolf Krzyzanowski (1859–1911)
„Symphonisches Präludium“ c-moll, WAB 336 (1876)
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 5 B-Dur, WAB 105 (1875–76, rev. 1877–78)
Münchner Philharmoniker
Valerij Gergiev | Dirigent
Die 5. Sinfonie wird am 23. September um 19:00 in der Stiftsbasilika St. Florian als generationenübergreifendes Education-Konzert mit gemeinnützigem Aspekt wiederholt (Anmeldung erforderlich unter education@liva.linz.at).