Geliebte, Virtuosin, Engel
Nach zehn Jahren kehrt Vladimir Jurowski, seit der Saison 2021/22 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München, mit drei absoluten Meisterwerken der Musikgeschichte ins Brucknerhaus Linz zurück. Im Gepäck haben er, die beiden Starsolist*innen und das traditionsreiche Bayerische Staatsorchester neben dem Vorspiel zu Richard Wagners Oper Tristan und Isolde, das sich seinerzeit mit dem berühmten „Tristan-Akkord“ anschickte, die Grenzen der romantischen Harmonik zu sprengen, Robert Schumanns Klavierkonzert a-moll. Bei der Uraufführung dieses Werkes am 4. Dezember 1845, zwanzig Jahre vor der Premiere von Wagners Oper, saß die wohl berühmteste Pianistin ihrer Zeit am Klavier: Clara Schumann. Beiden Werken steht in der zweiten Hälfte Gustav Mahlers ursprünglich als „sinfonische Humoreske“ konzipierte Sinfonie Nr. 4 G-Dur gegenüber, in deren Schlusssatz der Komponist „die himmlischen Freuden“ durch den ungewöhnlichen Einsatz eines Solosoprans Klang werden ließ: „Kein Musik ist ja nicht auf Erden, / Die unsrer verglichen kann werden, / Elftausend Jungfrauen / Zu tanzen sich trauen, / Sanct Ursula selbst dazu lacht, / Cecilia mit ihren Verwandten, / Sind treffliche Hofmusikanten, / Die englischen Stimmen / Ermuntern die Sinnen, / Daß Alles für Freuden erwacht!“
Richard Wagner (1813–1883)
Vorspiel zur Oper Tristan und Isolde, WWV 90 (1857–59)
Robert Schumann (1810–1856)
Konzert a-moll für Klavier und Orchester, op. 54 (1841, 1843, 1845)
– Pause –
Gustav Mahler (1860–1911)
Sinfonie Nr. 4 G-Dur (1899–1901)
Elsa Dreisig | Sopran
Yefim Bronfman | Klavier
Bayerisches Staatsorchester
Vladimir Jurowski | Dirigent