Werke von Richard Strauss und Alban Berg
Mit einem ihrer Tourneeprogramme machen das Cleveland Orchestra und Franz Welser-Möst erstmals seit fünf Jahren wieder Station in Linz. Im Gepäck haben das „europäischste“ unter den amerikanischen Orchestern und sein seit nunmehr 20 Jahren amtierender oberösterreichischer Chefdirigent neben den drei Sätzen aus der Lyrischen Suite für Streichquartett, die Alban Berg 1928 im Auftrag seines Verlegers für Streichorchester bearbeitete, eine Suite aus der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauss sowie zwei jener einsätzigen programmatischen sinfonischen Dichtungen, mit denen Strauss der Durchbruch zum Erfolg gelang: Macbeth und Till Eulenspiegels lustige Streiche. Letztere „Tondichtung“ stand auch auf dem Programm des Konzerts der Wiener Philharmoniker vom 29. März 1896, welches das letzte war, das Bruckner in seinem Leben besuchte. Die modernistische Programmmusik war ihm zutiefst fremd, weshalb er dem Kritiker Theodor Helm höflich gestand, das Werk „nicht völlig verstanden“ zu haben. Das Unverständnis beruhte dabei ganz auf Gegenseitigkeit: Strauss nannte Bruckner noch in seinen späten autobiographischen Aufzeichnungen einen „stammelnden Zyklopen“, in dessen „an sich tüchtigen Kompositionen […] man willkürliches Musikmachen oft peinlich empfindet“.
Richard Strauss (1864–1949)
Macbeth. Tondichtung für großes Orchester (nach Shakespeare’s Drama) d-moll, op. 23 (1887–88, rev. 1891)
Alban Berg (1885–1935)
Drei Stücke aus der Lyrischen Suite für Streichorchester (1925–26, 1928)
Richard Strauss
Till Eulenspiegels lustige Streiche. Nach Schelmenweise – in Rondeauform – für großes Orchester gesetzt F-Dur, op. 28 (1894–95)
– Pause –
Richard Strauss
Orchestersuite aus der Oper Der Rosenkavalier, op. 59 (1909–10)
[Zusammenstellung von Franz Welser-Möst (* 1960)]
The Cleveland Orchestra
Franz Welser-Möst | Dirigent