Maria Ioudenitch © Andrej Grilc
Mi, 17. Juni 26
19:30 Mittlerer Saal Brucknerhaus Linz
Maria Ioudenitch &
Roman Borisov

Drei verschiedene Herangehensweisen an die Violinsonate präsentiert Maria Ioudenitch, begleitet von Roman Borisov am Klavier. Zur Komposition seiner ersten Sonate für Violine und Klavier wurde Sergei Prokofjew von Georg Friedrich Händels Musik inspiriert. Er komponierte die Sonate, in der er kammermusikalische Intimität mit quasi-symphonischem Ausdruck vereint, während des Zweiten Weltkriegs. Zehn Jahre zuvor schuf Claude Debussy ebenfalls eine Sonate für Violine und Klavier, während in Europa der Erste Weltkrieg tobte. Debussy realisierte damit eine emphatische Kampfansage an die deutschromantische Musiktradition: »Nichts kann entschuldigen, dass wir die Tradition der Werke eines Rameau vergessen haben, die in der Fülle ihrer genialen Einfälle fast einzigartig ist«, schrieb er damals. Eine der Figuren, von denen Debussy sich künstlerisch abgrenzen wollte, war Johannes Brahms. In seiner Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 verarbeitete er unter anderem musikalische Eindrücke der ungarischen Csárdás-Kapellen, die im Wiener Prater zum Tanz aufspielten.

Programm

Lili Boulanger // 1893–1918

Nocturne für Violine und Klavier // 1911

Cortège für Violine und Klavier // 1914


Sergei Prokofjew // 1891–1953

Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 f-Moll op. 80 // 1938–46


// Pause //


Claude Debussy // 1862–1918

Sonate für Violine und Klavier g-Moll L. 140 // 1917


Johannes Brahms // 1833–1897

Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 d-Moll op. 108 // 1886­–88


Besetzung

Maria Ioudenitch | Violine

Roman Borisov | Klavier